Viele Bauteile sind höher integriert. Zum Beispiel findet man nun nicht mehr acht, sondern nur noch zwei RAM-Bausteine. Gleiches betrifft den BASIC-Interpreter und das Kernel-ROM, die sich nun, statt in zwei 8-KByte-ROM-Bausteine aufgeteilt zu sein, einen 16-KByte-Baustein teilen. Die neue MMU (Memory Management Unit), die den Speicher verwaltet, löst gleich eine ganze Handvoll ICs der Multiplex-Logik für die Speicherverwaltung ab.
Trotz intensiver Umstellung der Hardware blieb der neue C64 sehr softwarekompatibel zu seinem Vorgänger. Nur wenige Programme (schlimm genug!) versagen in ihm den Dienst (z. B. der Trace-Walk-Befehl des Maschinensprachemonitors SMON). Die Verträglichkeit zu den vielen Hardwarezusätzen ist dagegen geinger einzustufen. Keine Betriebssystemumschaltung für das alte Modell funktioniert am neuen. Auch manche Module funktionieren nicht, da die 9 Volt Spannungsversorgung am User-Port entfällt. Die neuen Chips, besonders der SID (Sound-IC), benötigen nur noch 5 Volt Spannungsversorgung – Pech und Herausforderung zugleich für jeden Bastler.
Die positiven Seiten der höheren Integration sollten auch nicht übersehen werden: Die Produktionskosten des C64 sind erheblich geringer geworden. Der Verkaufspreis ist nicht zuletzt dadurch auf ungefähr 300 Mark gesunken.
Der C64 heute
Auch durch diesen günstigen Preis ist der C64 zum erfolgreichsten Computer der Geschichte geworden. Knapp zwei Millionen C64 und C128 allein in der Bundesrepublik sprechon Bände. Jedem anderen Computer, er mag nun Amiga, Atari oder PC heißen, wird es trotz besserer Hardware sehr schwer fallen, diesen Erfolg zu wiederholen. Ich meine sogar, dass es keinem anderen, auch keinem noch zu konstruierenden Computer gelingen kann. In dieser Hinsicht bleibt unser C64 immer der beste. Altmodisch vielleicht, abei man liebt ihn und – er kann einfach alles.